"Die Fallanalyse hat gezeigt, dass eine Erzählung vom Krieg 1992-93 propagiert wird, die einer abchasischen Version des Narrationsschemas 'Die Vertreibung von fremden Feinden' entspricht. Ein zentrales Element der Erzählung ist zudem, so ergab die Interpretation, eine betont positive Darstellung des Kriegsalltags. Durch sie wird einerseits das bereits existierende Bild der heldenhaften Soldaten gestützt. Andererseits wird der Nachkriegsgeneration 20 Jahre nach Kriegsende eine gewissermaßen harmlose Version des Kriegsgeschehens angeboten, mittels Film und Konzerten werden begleitend affektive Erlebnisse ermöglicht. So soll die Identifikation der Nachgeborenen mit diesem Teil des abchasischen Gründungsmythos, den sie selbst nicht erlebt haben, angeregt werden." (S. 37)
Contents
1 Einleitung, 2
2 Allgemeine Hinweise zur Legitimität des abchasischen De-facto-Staates, 5
3 Theoretischer Hintergrund, 9
4 Analyse des Films Hara Harwaa Reihaby (Teil 1) von Emma Chodzaa, 4
5 Der Film als kulturelles Werkzeug im kollektiven Erinnerungsprozess – Thesen über die Wirkung des Films, 28
6 Der Film als eines der Instrumente des abchasischen Staates zur Beeinflussung des kollektiven Gedächtnisses, 33
7 Nachbetrachtung, 37