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Mediennutzung von Migranten in Deutschland

Nürnberg: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2010), 58 pp., 9 illustr., 8 tables, bibliogr. p.51-58
ISSN 1865-4770 (print); 1865-4967 (online)
"Die türkischstämmigen Migranten neigen im Vergleich mit anderen Herkunftsgruppen am stärksten zur Nutzung muttersprachiger Medien. Für sie gibt es auch das größte entsprechende Angebot, besonders bei Fernsehen und Printmedien. Hingegen scheinen insbesondere Migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus Polen eine Affinität zu deutschsprachigen Medien zu haben. Allgemein ist jedoch die komplementäre Nutzung deutscher und muttersprachiger Medien verbreitet. Jüngere, in Deutschland geborene und besser gebildete Migranten mit guten deutschen Sprachkenntnissen neigen besonders stark zu diesem Muster oder sogar zur ausschließlichen Nutzung deutscher Medien. Demgegenüber nutzen ältere Migranten, im Ausland geborene Personen und solche mit geringerem Bildungsgrad häufiger Medienangebote in der Muttersprache. Deutsche und muttersprachige Medien haben unterschiedliche Funktionen, was am Beispiel des deutschen und türkischen Fernsehens deutlich wird: Deutsches Fernsehen wird vorwiegend zur Information genutzt, es wird als sachlich und kühl, aber auch als vertrauenswürdig empfunden. Türkisches Fernsehen hingegen dient eher Unterhaltungszwecken, aber auch der Information über Geschehnisse in der Türkei. Zudem hat es stärker soziale und emotionale Funktionen („Familienfernsehen“) und dient als Brücke zum Herkunftsland, wodurch es auch für die jüngere Generation attraktiv bleibt." (Zentrale Ergebnisse, S. 5)
Contents
1 Einleitung, 10
2 Forschungs- und Datenlage, 13
3 Mediennutzung erwachsener Migranten, 23
4 Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, 40
5 Typologien von Mediennutzern und Zusammenhänge von Mediennutzung und Integration, 46
6 Fazit, 50