"Matthias Kuhnert geht der Frage nach, wie zivilgesellschaftliche Gruppen bei der Bevölkerung um Unterstützung für ihre Tätigkeit warben. Am Beispiel zweier britischer NGOs, War on Want und Christian Aid, wird deutlich, welche Emotionen humanitäre Organisationen einsetzten, um ihre Botschaften zu vermitteln und Hilfsbereitschaft zu generieren. Durch den Vergleich christlicher und linker Organisationen kann der Autor zeigen, dass sich mit dem Wandel des Humanitarismus in der Nachkriegszeit nicht nur die Art und Weise humanitären und entwicklungspolitischen Engagements, sondern auch die emotionale Dimension humanitären Handelns veränderte. Zum ersten Mal liegt nun eine Untersuchung über die Transformation humanitären Engagements von der Nachkriegszeit bis Anfang der 1990er Jahre vor, die emotions- und wissensgeschichtliche Ansätze verbindet." (Verlag)
Contents
Einleitung, 1
I. DIE ANFÄNGE DER BEIDEN NGOS VON IHREN GRÜNDUNGEN BIS IN DIE 1960ER JAHRE
1. Die Gründungsphasen von War on Want und Christian Aid, 28
2. Institutionelle Konsolidierung und inhaltliche Erweiterung in den 1950er und 1960er Jahren, 41
II. DIE TRANSFORMATIONEN DES HUMANITÄREN ENGAGEMENTS VON MITTE DER 1960ER BIS MITTE DER 1970ER JAHRE
1. Professionalisierung, institutioneller Wandel und pluralisierte Erwartungen, 64
2. "Ungerechtigkeit" Empathie und zwei Wege des Politischen, 96
3. "Hilfe zur Selbsthilfe". Die Etablierung neuer Wahrnehmungen im Umgang mit der "Dritten Welt", 132
4. Fundraising als Gefühlsmanagement, 161
III. ZUSPITZUNG, VERTEIDIGUNG UND VERMARKTLICHUNG DES NGO-HUMANITARISMUS VON ENDE DER 1970ER BIS ENDE DER 1980ER JAHRE
1. Transnationale emotionale Vergemeinschaftung. ,Linke' und christliche Solidarität, 184
2. Mitleid, hungernde Menschen und Celebrity Humanitarianism. Aushandlungsprozesse im Kontext der Hungersnot am Horn von Afrika, 225
3. Konsum der Moral. Direct Mail und Fair Trade als Gefühlspraktiken, 261
Emotionale Stile des Humanitären. Ein abschließender Vergleich, 285