"Politisches Theater spiegelt gesellschaftliche Phänomene und diskutiert sie zugleich. Mit den Möglichkeiten der darstellenden, bildenden und aktivistischen Kunst vermittelt es zwischen Partizipation und Problematisierung, Selbstvergewisserung und Abgrenzung. Florian Malzacher, international vernetzter Kurator, Autor und Dramaturg, beleuchtet Inhalte und Formen des Politischen Theaters anhand dieser mentalen Widerhaken: Wer wird wie repräsentiert? Wer legt welches Verständnis von Identität zugrunde? Wer bedient sich welcher Partizipationsformen, und mit welcher Reichweite geschieht das? Wie verbinden sich im Politischen Theater Kunst und Aktivismus? Welche Bezüge zwischen dem Politischen Theater - als Pro-Vokation im Wortsinn - und den großen Themen der Gegenwart bestehen, auch in globaler Perspektive? Malzacher bietet einen ebenso spannenden wie inspirierenden Blick hinter die Kulissen und auf die Bühnen des Politischen Theaters und arbeitet die Chancen, den Stellenwert und die Bruchzonen dieser Kunstform heraus." (Verlag)
Contents
PROLOG, 9
REPRÄSENTATION, 19
Krisen der Repräsentation -- Regietheater und frühes postdramatisches Theater -- Die Politik und das Politische -- Anthropozän, Animismus und Post-Humanismus -- Zitternde Androide, schwitzende Avatare
IDENTITÄTSPOLITIKEN, 49
Begriffsunterwanderungen und Kleinstgruppenlobbies -- Privilegien und Sprechverbote -- Beleidigte Beleidiger -- Stolpern und Stottern
PARTIZIPATION, 65
Konfrontation und Fürsorge -- Safe Spaces, Brave Spaces -- Teilhabe hinter den Kulissen -- Immersion: Partizipation als Unterwerfung
KUNST UND AKTIVISMUS, 93
Mittel und Zweck -- Falsche Nachrichten -- Haltungsdruck
THEATER ALS VERSAMMLUNG, 113
Performative Versammlungen -- Parlamente, Gipfeltreffen, Gerichtssäle -- Preenactments -- Wissen versammeln -- Wenn Realismus zur Realität wird
EPILOG, 145