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Mediennutzung von Menschen mit Behinderungen: Forschungsbericht

Berlin; Bonn; Dortmund; Hamburg: Die Medienanstalten;Aktion Mensch;Technische Universität Dortmund;Hans-Bredow-Institut (2016), 150 pp.

Contains 78 tables, bibliogr. pp. 116-118

"Insgesamt wird deutlich, dass mit einer Beeinträchtigung weiterhin spezifische Risiken in der Mediennutzung durch Zugangs- und Teilhabebarrieren einhergehen. Die bedeutsamsten Handlungsfelder für die Gestaltung von Inklusionsprozessen durch mediale Teilhabe und die größten Handlungsbedarfe aufgrund bisher ausgrenzender Strukturen zeigen sich wie folgt.
• Das Fernsehen ist für die Befragten das meistgenutzte Medium. Dabei zeigt sich ein breites Spektrum an Lieblingssendungen quer durch alle Sparten, Formate und Sender. „Mitreden können“ ist ein spezifisches Nutzungsmotiv. Gleichberechtigte mediale Teilhabe wird im linearen ausgestrahlten Programm gewünscht, deshalb sind barrierefreie Angebote dort wichtig und nicht nur in den Mediatheken.
• Mangelnde Tonqualität, geringe Sprachverständlichkeit und Schwierigkeiten bei der Gerätebedienung sind Probleme, die in allen untersuchten Gruppen auftreten. So wäre zum Beispiel eine einfache Möglichkeit, die Lautstärke von gesprochener Sprache und Hintergrundgeräuschen separat zu regulieren, ein bedeutender Gewinn für zahlreiche Zuschauer und Zuschauerinnen.
• Durchgehende Untertitelung sowie Ausbau von Audiodeskription und Angeboten in Deutscher Gebärdensprache sind für sinnesbeeinträchtigte Mediennutzer_innen essentiell, um in der mediatisierten Gesellschaft teilhaben zu können.
• Die Auffindbarkeit barrierefreier Angebote ist von immenser Bedeutung. Es ist nicht immer leicht, sich einen Überblick darüber zu verschaffen.
• Die empirische Datenlage zu Teilhabekonstellationen muss weiterhin verbessert werden. Die Studie bietet eine gute Grundlage, auf der inhaltlich und methodisch aufgebaut werden kann, um in Folgeuntersuchungen Teilhabebarrieren in der Mediennutzung weiter zu erforschen.
Ob Inklusion ermöglicht wird, entscheidet sich auch an der Art und Weise wie Medienangebote gestaltet und genutzt werden. Die Digitalisierung bietet gute Chancen, vielfältige Lösungen als Wahlmöglichkeiten anzubieten, um individuellen Bedarfen gerecht zu werden." (Fazit, Seite 10)
1 Kurzübersicht und Schlüsselergebnisse, 8
2 Ausgangssituation und Zielsetzung, 11
3 Studiendesign, 16
4 Ergebnisse, 44
Überblick über die Mediennutzung von Menschen mit Behinderungen, 44
Mediennutzer_innen mit Sehbeeinträchtigungen und Blindheit, 64
Mediennutzer_innen mit Hörbeeinträchtigungen, 77
Mediennutzer_innen mit körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen, 92
Mediennutzer_innen mit Lernschwierigkeiten, 98
Mediennutzer_innen mit Hör- und Sehbeeinträchtigungen, 107
5 Fazit und Handlungsempfehlungen, 112