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Der brasilianische Film in Deutschland

In: Deutsch-brasilianische Kulturbeziehungen: Bestandsaufnahme, Herausforderungen, Perspektiven
Wolfgang Bader (ed.)
Frankfurt am Main: Vervuert (2010), pp. 213-222

Series: Bibliotheca Ibero-Americana, 133

ISBN 978-3-86527-582-0

CC BY-NC-ND

"Zwar haben große Filme wie “Central do Brasil” oder “Cidade de Deus” die Zuschauer für den brasilianischen Blick auf die Welt sensibilisiert; dennoch müssten die kleineren Produktionen durch die Möglichkeit der Koproduktion und eine intensive Verleihförderung mit einer guten Untertitelung verstärkt gefördert werden. Filme müssten zudem mit kundigen Agenten besser positioniert werden. Bislang haben brasilianische Regisseure unter den europäischen Filmfestivals in erster Linie Cannes und Berlin im Blick. Danach werden die Bewerbungen an andere Festivals geleitet (Venedig, Rotterdam, Locarno), bis die Filme schließlich durch ein Raster fallen, weil sie zu spät dort eingereicht werden, wo das Format oder Thema Schwerpunkt ist. Bei der Diskussion um Koproduktionen scheinen die brasilianischen Regisseure eine zu große Einflussnahme zu fürchten, etwa durch die Verpflichtung, deutsche Schauspieler einzusetzen. Doch diese Furcht ist unbegründet. Dies gilt besonders für die Projekte des “World Cinema Fund” und des EZEF, die den Brasilianern in Deutschland einen kompetenten Partner zur Seite stellen, der den Markt kennt und die Nischen für die thematisch vielseitigen Produktionen finden kann. Denn Filme “verpuffen” oder “verbrennen”, wenn sie ohne jede Unterstützung in kleinen Filmreihen oder Festivals geparkt werden, wo sie nie ihre Kosten einspielen werden." (Seite 220)