"Bis in die 1990er-Jahre hinein galt der Berliner Kutscher Bruno Lüdke als brutalster Serienmörder Deutschlands - eine "Bestie in Menschengestalt". Nachdem der zwangssterilisierte Mann 1943 des Mordes an einer Frau verdächtigt und festgenommen wurde, lasteten ihm NS-Kriminalpolizisten über 50 we
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itere Sexualmorde an. Während der Ermittlungen entstanden Verhörprotokolle, Fotoalben, ein Handabdruck, eine kolorierte Büste - doch triftige Mordbeweise fehlten. 1944 waren es SS-Männer aus dem Reichssicherheitshauptamt, die Lüdke ermordeten. Die vorliegende Studie legt plastisch dar, dass die Geschichten über den Kutscher perfide sozialrassistische Erfindungen waren, die erst nach Kriegsende medial verstärkt wurden: Jahrzehntelang reproduzierten bundesdeutsche Medien das von den Nazis geprägte Bild des geisteskranken Triebtäters, unter anderem Rudolf Augstein im "Spiegel" oder 1957 Robert Siodmaks Spielfilm "Nachts, wenn der Teufel kam" it Mario Adorf. Die Medienwissenschaftlerin Susanne Regener und der Historiker Axel Doßmann analysieren, mit welchen Strategien ein Opfer zum Täter gemacht wurde und welche gesellschaftlichen Funktionen mit der Konstruktion des "Bösen" und "Anormalen" verbunden sind. Das Buch präsentiert die wichtigsten historischen Quellen zum Kriminalfall: Fotografien, Zeitschriftenartikel, Akten, Filmstills und Plakate." (Klappentext)
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"Since Galtung (1998) and Kempf (1996) outlined their first ideas of an alternative to conventional war reporting, their model(s) of “Peace Journalism” stimulated a broad debate among peace researchers and journalists, practical thought about how to achieve this type of journalism, and a large b
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ody of basic theoretical and empirical research. How the concept of peace journalism developed in the course of these studies is documented in the present book which contains a collection of papers from the years 1997-2009 that previously were only available in German, in hard to find sources and/or in electronic form." (Publisher description)
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"Während die Untersuchung von Kriegsberichterstattung und Propaganda auf eine lange Tradition in der sozialwissenschaftlichen Forschung zurückblicken kann, gibt es bislang erst wenige empirische Untersuchungen, welche die Berichterstattung über Nachkriegs- und Friedensprozesse zum Gegenstand habe
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n. Das vorliegende Buch untersucht diese Fragen unter einer dezidiert sozialpsychologischen Perspektive und enthält sowohl theoretische als auch empirische Arbeiten, in denen die Rolle der Medien in Kriegs- und Nachkriegssituationen aus drei Perspektiven beleuchtet wird: Produktionsbedingungen, Medieninhalt und Rezeption. Ausgehend von sozialpsychologischen Theorien und empirischen Befunden über Kriegsberichterstattung und Propaganda werden Konzepte einer konstruktiven Konfliktberichterstattung entwickelt und zu den Produktionsbedingungen von Journalismus in Beziehung gesetzt. Im Mittelpunkt des Projektes stehen vier empirische Untersuchungsfelder: (1) die Untersuchung der deutschen Presseberichterstattung über Frankreich von 1946 bis 1970, (2) die Untersuchung der deutschen, griechischen und serbischen Berichterstattung über Jugoslawien nach dem Sturz von Miloševiæ, (3) die Untersuchung der Akzeptanz deeskalationsorientierter Berichterstattung und ihrer Auswirkungen auf die mentalen Modelle der Leser, (4) die Untersuchung der Produktionsbedingungen von Konfliktberichterstattung." (Einleitung, Seite 7)
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