"Mit dem Media Services Act, 2016 ist in Tansania am 3. Februar 2017 ein neues Mediengesetz in Kraft getreten, das die Pressefreiheit drastisch einschränkt und in klarem Widerspruch zur Verfassung von 1977 steht. Die umstrittenste Bestimmung betrifft die Verpflichtung von JournalistInnen zur Akkred
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itierung. Weitere Regelungen – wie z. B. die Möglichkeit zur Einstellung von Printmedien – entstammen früheren Gesetzen, deren Wurzeln bis in die Kolonialzeit reichen. Der Beitrag analysiert die unterschiedlichen Verordnungen seit 1912 und dokumentiert die Auswirkungen auf die journalistische Produktion in der jeweiligen Periode. Dabei zeigt sich, dass einmal eingeführte Kontrollmechanismen in den nachfolgenden Gesetzen weitgehend beibehalten wurden. Der Media Services Act, 2016 kann daher als drakonisches Mediengesetz mit kolonialen Wurzeln beschrieben werden." (Abstract)
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"In your text, treat Africa as if it were one country“ (Wainaina, 2012) – was der kenianische Autor und Gründer des Literaturmagazins Kwani Binyavanga Wainaina in seiner satirischen Gebrauchsanweisung How to Write about Africa SchriftstellerInnen empfiehlt, wird in Medienbeiträgen zu Afrika be
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ständig umgesetzt. Wenngleich die Berichterstattung zum afrikanischen Kontinent und ihre Kontextbedingungen, zumindest im deutschsprachigen Raum, keineswegs intensiv erforscht sind, besteht zu ihrer Ausgestaltung ein wissenschaftlicher Common Sense: Der Kontinent wird medial undifferenziert als homogene Einheit voller Probleme dargestellt, die eurozentristische Berichterstattung konzentriert sich vorwiegend auf die „4Ks“ – Kriege, Korruption, Krankheiten und Katastrophen. Das alltägliche Leben wird dabei meist ebenso ausgeblendet wie positive Entwicklungen, die von AfrikanerInnen initiiert wurden. Vielmehr werden diese als passive HilfeempfängerInnen gezeichnet, die auf ihre Rettung durch den helfenden Westen warten." (Editorial, Seite 2)
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"Der zweitgrößte Kontinent mit seinen mehr als 50 Staaten und über einer Milliarde Menschen wird in den Medien oft pauschal gesehen. Regionale Krisensymptome werden auf ganz Afrika übertragen, die kulturelle Vielfalt und ökonomische Entwicklungen finden zu wenig Beachtung. Der vorliegende Band
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zeigt verzerrte Sichtweisen auf und plädiert für eine differenzierte Betrachtung der Probleme wie auch der Chancen zwischen Kairo und Kapstadt – eben in “Afrika 3.0” jenseits von Stereotypen. Journalisten und Kommunikationswissenschaftler, Politologen und Politiker, Ethnologen und Künstler werfen Schlaglichter auf das Afrikabild deutscher Medien, auf die Möglichkeiten alternativer Medien in der Afrikaberichterstattung, auf journalistische Arbeitsmöglichkeiten in Afrika selbst, auf das Zusammenspiel von Medien und Hilfsorganisationen und anderes mehr. Dokumentiert wird damit eine Tagung, die im Juni 2013 aus Anlass des 15. Geburtstages der Magazin Africa Positive in Dortmund stattgefunden hat." (Verlagsbeschreibung)
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"Seit Jahrzehnten wird die mangelnde Qualität der Afrika-Berichterstattung in deutschsprachigen Medien kritisiert. Zu Recht: Die Überbetonung von negativen Aspekten wie Bürgerkriegen, Hungerkatastrophen und Krankheiten entspricht den aktuellen Entwicklungen auf dem aufstrebenden Erdteil kaum. Afr
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ika heute – das ist auch der Kontinent enormen Wirtschaftswachstums, beispielloser Innovationen und herausragender Persönlichkeiten. Warum aber bekommen wir von diesen Entwicklungen nichts mit? Und wie kann die Afrika-Berichterstattung organisiert werden, um eine realistische Darstellung des Kontinents zu ermöglichen? Das sind die beiden zentralen Fragen, denen Martin Sturmer in seinem Buch nachgeht. Ausgehend von Erkenntnissen der Kommunikationswissenschaft zeigt Sturmer, welche Faktoren und Akteure das gegenwärtige Afrika-Bild beeinflussen. Er dokumentiert schwere journalistische Fehlleistungen und beschäftigt sich mit ihren weitreichenden Folgen auf die Entwicklungsmöglichkeiten des Kontinents und seiner Menschen. Schließlich belegt der Autor auf Basis einer Medienresonanzanalyse, dass eine differenzierte Afrika-Berichterstattung auch unter schwierigen medienökonomischen Bedingungen möglich ist. Sturmer spricht sich für einen Perspektivenwechsel aus, in dem afrikanische Journalisten selbst über ihre Heimatländer berichten." (Verlagsbeschreibung)
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"The media industry in Tanzania has gone through four major phases. There were the German colonial media established to serve communication interests (and needs) of the German administration. By the same time, missionaries tried to fulfil their tasks by editing a number of papers. There were the med
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ia of the British administration established as propaganda tool to support the colonial regime, and later the nationalists’ media established to agitate for self-governance and respect for human rights. There was the post colonial phase where the then socialist regime of independent Tanzania sought to „Tanzanianize“ the media - the aim being to curb opposition and foster development of socialistic principles. There was the transition phase where both economic and political changes world-wide had necessitated change in the operation of the media industry. This is the phase when a private and independent press was established in Tanzania. Martin Sturmer goes through all these phases and comprehensively brings together what we have not had in Tanzania before: A researched work of the whole media history in Tanzania." (Preface)
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"The drive towards homogeneity is not irresistible. These challenging essays by journalists, independent producers and researchers describe indigenous television in Brazil, in Africa, Europe and the Middle East, Aboriginal networks in Australia and the Deep Dish Satellite Network's alternative cover
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age in America of the Gulf War. Against the odds, local initiatives around the world are creating new opportunities for national, regional and ethnic identities to find expression through the medium of television." (Publisher description)
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