"In conclusion, the findings from this report highlighted the continuing prominence of newspapers as a trusted source of information for Marshallese people, the ongoing challenge of reaching remote communities, and a growing interest in establishing a representative media body. While the rise of soc
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ial media and digitisation presents both challenges and opportunities, the Marshall Islands media continues to play a crucial role in preserving and passing on cultural knowledge, while covering local news with independence, accuracy and impartiality." (Conclusion, page 37)
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"Fragen nach israelbezogenem Antisemitismus stellen sich in Ländern, die sich teilweise im Kriegszustand mit Israel befinden oder – wie Libanon, Irak, Saudi-Arabien und Katar – keine offiziellen Kontakte zu Israel unterhalten, anders dar als in Ländern wie Deutschland. Die hierzulande präsent
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e Diskussion um Israelkritik in Form und Inhalt spielt in den arabischen Leitmedien keine Rolle. Vor diesem Hintergrund ist dann auch die in Deutschland vorherrschende Problematisierung von Begriffen wie "vom Fluss zum Meer", Genozid und Apartheid im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt in der arabischsprachigen Öffentlichkeit nicht relevant. Hier sind die arabischen Leitmedien eher dem internationalen Presse- und Wissenschaftsdiskurs und der juristischen Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt (Internationaler Gerichtshof, Internationaler Strafgerichtshof) näher.
Weder Vernichtungsfantasien gegen Israel noch platte monokausale Argumentationen spielen in den arabischen Leitmedien eine dominierende Rolle – gleichwohl gibt es natürlich auch israelfeindliche Beiträge. Wiederum gehören – auch staatliche – israelische Stimmen zum "Informationsbuffet" der arabischen Medien. Häufig wird auch die Rolle des Westens kritisiert und dessen Haltung als einseitig angeprangert. Immer wieder wird Gaza mit der von Russland angegriffenen Ukraine verglichen und die Unterschiede in der Positionierung insbesondere der USA und europäischer Staaten als Doppelmoral kritisiert. Traditionelle antisemitische Diskurse, wie sie Shaykh Qaradawi vor 15 Jahren auf Al Jazeera pflegte, sind in der aktuellen Debatte der arabischen Leitmedien dagegen selten.
Vielfach ist ein Verlautbarungsjournalismus zu beobachten, der Vertretern und Sprechern der verschiedenen Konfliktparteien Raum für ihre medienwirksamen Äußerungen gibt. Gleichzeitig wird die Entwicklung der Kampfhandlungen und der politischen Lage durch eine Art Verlaufsjournalismus begleitet, in dem politische Analysten und auch Militärexperten das Tagesgeschehen darstellen und einordnen.
Palästinensische Perspektiven und Anliegen werden in den Medien des arabischen Raums stärker gewichtet als in Europa. Das ist naheliegend und insofern nachvollziehbar. Die Darstellung und auch die Interpretation der Ereignisse könnte sich dennoch auch im hoch emotionalen Kontext des aktuellen Gaza-Krieges durch mehr Neutralität und Ausgewogenheit auszeichnen. Insgesamt dreht sich die Berichterstattung über den Gaza-Konflikt aber vor allem um die Entwicklungen auf dem Schlachtfeld und um territoriale Ansprüche, Antisemitismus spielt dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Wie die Berichterstattung jenseits der Leitmedien, insbesondere in den Medien der jeweiligen politischen Gruppierungen und in den Social-Media-Kanälen aussieht, bleibt in diesem Zusammenhang aber unbeantwortet und muss an einem anderen Ort geklärt werden." (Fazit)
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"1994 kam es in Ruanda zu einem Völkermord, bei dem radikale Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Hutus innerhalb von drei Monaten Hundertausende Menschen aus der Tutsi-Minderheit wie auch viele gemäßigte Hutus umbrachten. Gut 30 Jahre später gilt Ruanda vor allem in Europa und den USA als Vo
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rbild für erfolgreiche Vergangenheitsaufarbeitung, politische Stabilität und wirtschaftlichen Aufstieg in der Region. Wie ist diese Entwicklung innerhalb von drei Jahrzehnten gelungen? Entspricht das Bild vom afrikanischen Vorzeigestaat tatsächlich der Realität? Der Völkerrechtler Gerd Hankel zeigt, dass die Lage komplexer und widersprüchlicher ist. Er schildert die bereits gewaltvolle Vorgeschichte und den Verlauf des Genozids, die anschließenden Bemühungen um juristische Aufarbeitung und einen politischen und wirtschaftlichen Neustart. Dabei wird deutlich, dass das offizielle Narrativ einer umfassenden, unabhängigen Aufklärung und Ahndung der Verbrechen sowie gesellschaftlicher Aussöhnung in deutlichem Widerspruch zur Wahrnehmung eines Großteils der ruandischen Bevölkerung steht. Der langjährige Präsident Paul Kagame setze auf massive staatliche Repression, um Deutungsautorität herzustellen und kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Davor, dass Unrecht und Fortschritt in Ruanda parallel existierten, mahnt Hankel, sollte die internationale Gemeinschaft nicht die Augen verschließen." (Verlagsbeschreibung)
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"Die vorliegende Publikation ist ein erster Versuch, die Querschnittsthemen digitale Transformation und Geschlechtergerechtigkeit auf der Grundlage der feministischen Entwicklungspolitik Deutschlands zusammenzudenken. Die deutsche feministische Ent
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wicklungspolitik will in einem globalen System, das weiterhin von einer ungleichen Verteilung sozialer, wirtschaftlicher und politischer Macht geprägt ist, entscheidende Veränderungen erwirken. Die Herausforderungen und Hindernisse sind jedoch vielfältig: von bewaffneten Konflikten über Klimaextreme, zunehmenden Hunger und Armut bis hin zum weltweiten Erstarken von Anti-Gender-Bewegungen. Die digitale Transformation fügt der Komplexität hier eine weitere Ebene hinzu. Digitale Technologien – von Smartphones, intelligenten Geräten und Software bis hin zu künstlicher Intelligenz (KI), digitalen Plattformen und Blockchain – eröffnen viele Möglichkeiten für Empowerment und sozialen Wandel. Gleichzeitig spiegeln Technologien die physische Welt und ihre Systeme der Marginalisierung und Unterdrückung wie Patriarchat, Rassismus und Kolonialismus wider. Trotz der in ihr verankerten und reproduzierten Ungleichheiten bleibt das Anliegen, die Potenziale der digitalen Transformation zu nutzen, weiterhin ein Handlungsfeld der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Die neue feministische Entwicklungspolitik Deutschlands baut auf dem bisherigen Engagement auf und geht gleichzeitig neue Wege. Sie setzt sich für eine geschlechtergerechte digitale Transformation und digitale Teilhabe für alle ein. Gleichzeitig ist das zukünftige Ziel, alle Formen struktureller und systemischer Ursachen von Ungleichheit zu überwinden, die in der heutigen globalen Gesellschaft tief verwurzelt sind. Insbesondere letzterer Aspekt bedeutet auch, den Status quo der gegenwärtigen digitalen Transformation und digitalen Entwicklungspolitik grundlegend in Frage zu stellen. Die vorliegende Studie verdeutlicht, dass eine feministische Entwicklungspolitik im digitalen Raum vielschichtig ist und umfasst eine Bandbreite sich überschneidender Themen. In erster Linie bedeutet eine feministische Entwicklungspolitik für den digitalen Raum jedoch die Überwindung der anhaltenden digitalen Geschlechterkluft." (Zusammenfassung, Seite 6)
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"Beinahe täglich posten oder liken wir etwas auf Twitter, Facebook oder Instagram. Als Orte direkter Kommunikation und Interaktion sind die Sozialen Medien längst zu Plattformen für die Verhandlung und Verbreitung kultureller Ausdrucksformen unseres Alltags geworden. Doch bei näherer Betrachtung
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entziehen sich die komplexen Prozesse medial vermittelter Interaktionen und Artikulationen von Akteur*innen, die gemeinsam kulturelle Bildungsräume und -prozesse im Rahmen informeller, digitaler Alltagspraktiken realisieren, dem einfachen Zugriff. Ausgehend von der Interdependenz von Technik, Aisthesis und Artikulation entfalten die Beiträger*innen des Bandes aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven den Versuch eines (Auf-)Lesens von Spuren kultureller Bildungs- und Transformationsprozesse in Sozialen Medien." (Verlagsbeschreibung)
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"Die Publikation führt in die Thematiken einer feministischen Netzpolitik ein und zeigt deren Potentiale auf. Zudem unternimmt sie den Versuch, einen neuen Gesellschaftsvertrag des Digitalen zu entwerfen. Anhand von zwei zentralen Themen- und Disk
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ussionsfeldern, „Digitale Gewalt“ und „Überwachung versus Privatheit“ wird ein Ausblick auf eine geschlechtergerechte digitale Gesellschaft gegeben. Netzpolitik für und in der digitalen Gesellschaft ist einem steten Wandel unterworfen. Als klassisches Politikfeld noch im Entstehen, fehlen bislang tiefergehende feministische Analysen für diesen Prozess. Die Publikation zeichnet bisherige feministische Perspektiven, etwa Cyberfeminismus oder Netzfeminismus, nach." (Verlagsbeschreibung)
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"Grundlage für die im Buch enthaltenen Aufsätze ist eine Fachtagung, die im Juli 2019 vom Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V. und dem Ludwig-Windhorst-Haus, der Katholischen Sozialen Akademie des Bistums Osnabrück, initiiert wurde. Dabei sollte das Zentrum der Tagung (und damit des
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Buches) die Frage sein, wie Christen mit den digitalen Perspektiven umgehen und sich hierzu beraten lassen. Vier Bereiche werden dafür beleuchtet: Das neue Menschenbild, das durch die Digitalisierung entsteht, die Veränderungen in der Arbeitswelt, die Gefährdungen der Demokratie und die Frage nach der erleichterten Pflege. All dies wird in dreizehn Aufsätzen näher untersucht, wobei die Autorinnen und Autoren unterschiedliche Vitae aufweisen: Vom Bundesvorsitzenden der Katholischen Arbeiterbewegung Andreas Luttmer-Bensmann über den CEO von BurdaForward Oliver Eckert bis hin zu Prof. Dr. Magnus Striet, Professor für Fundamentaltheologie in Freiburg. Diese Multiperspektivität bietet den Vorteil, dass sehr breite und teils auch unbekannte Haltungen präsentiert werden. So ist beispielsweise der Text der Philosophin Dr. Janina Loh, der einen Überblick zu Transhumanismus, technologischem Transhumanismus und kritischem Posthumanismus gibt, höchst lesenswert, da er insbesondere für theologisch Interessierte neue anthropologische Perspektiven eröffnet. Hierin liegt aber zugleich auch ein markantes Defizit des Bandes. Die Vielfalt ist Segen und Fluch zugleich. Zwar wird eine Fülle an Themenfeldern eröffnet, die zum Weiterdenken anregen (können), sinniger wäre es aber gewesen, wenn sie direkt im Buch anhand von verschiedenen Zugängen näher beleuchtet worden wären: Ist die Digitalisierung für die Demokratie eine Chance oder eine Gefahr? Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt deutlich, dass dies ein aktuelles und sehr bedeutendes Thema ist. Gerade in diesem Bereich zeigt sich jedoch, dass das Buch nur Anstöße liefern kann." (Rezension von Daniel Lomp in eulenfisch.de)
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"Der normative Rahmen von indigener Kommunikation ist komplex und kann nur mit Blick auf die sozialen Beziehungen innerhalb der Gemeinschaften und ihrer Bezüge zu anderen Gruppen verstanden werden. Die indigenen Kommunikatoren im Cauca sehen sich vor allem im Dienste ihrer gemeinschaftlichen Prozes
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se, die wiederum von den traditionellen indigenen Autoritäten abhängen. Wichtigster Bezugspunkt ist dabei der über 500 Jahre dauernde Widerstandskampf zur Behauptung der eigenen Identität; damit verbunden ist der Versuch, die eigenen Traditionen und kulturellen Eigenheiten zu bewahren. Gleichwohl findet mit der nicht-indigenen Umwelt ein überwiegend konstruktiver Austausch statt. Auf der Organisationsebene des CRIC spielt die Kommunikation auch im Sinne von PR und Lobbying eine Rolle. Gängige Konzepte des community journalism mit einem starken deliberativen Ansatz lassen sich nur teilweise auf das hier dargestellte Verständnis von Kommunikation anwenden. Auch ist die Unterscheidung zwischen dem Binnenverhältnis innerhalb der indigenen Gemeinschaften und ihrem Bezug zur Umwelt wichtig: Unabhängigkeit von staatlicher Politik ist für die indigenen nach außen wichtig, im Binnenverhältnis sind die indigenen Kommunikatoren den Prozessen und Werten der jeweiligen Gemeinschaften verhaftet, die kaum hinterfragbar sind. Presse- oder Medienfreiheit im westlichen Verständnis spielen im Binnenverhältnis keine Rolle, in der Außenkommunikation insofern, als die indigenen Gemeinschaften sie einfordern — verstanden als das Recht, gemeinschaftliche eigene Medien ohne staatliche Zensur betreiben zu dürfen." (Seite 314-315)
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"Der Autor untersucht in dieser Studie die spezielle Dynamik der Theokratisierung von Staat und Recht – mit besonderem Schwerpunkt auf den in Pakistan geltenden Blasphemiegesetzen. Welchen Einfluss hatten die Blasphemiegesetze, die mir der staatlichen und politischen Bevorzugung einer einzigen Rel
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igion einhergehen, auf die pakistanische Gesellschaft? Der Überblick über die damit zusammenhängenden Menschenrechtsverletzungen wird mit der Schilderung von Einzelschicksalen ergänzt, die das Ausmaß des Versagens der Justiz und des Missbrauchs dieser Gesetze eindrucksvoll veranschaulichen. Neben einer logischen Analyse der Blasphemiegesetze untersucht der Autor die psychologische Verfassung bzw. die Denkmuster, die dem Status quo Vorschub leisten und sich gegen eine Änderung dieser Gesetze sperren. Dabei wird auch der Standpunkt der gebildeten Schichten unter den Muslimen erörtert. Auf der Basis empirischer Daten geht der Autor der Frage nach, warum die Provinz Punjab ein Brennpunkt des Missbrauchs der Blasphemiegesetze und des religiösen Fundamentalismus ist. Kapitel 1 widmet sich den weltweiten Entwicklungen und Ansätzen im Umgang mit der Frage der Diffamierung von Religionen. Kapitel 7 untersucht die umstrittenen Resolutionen zur ‚Diffamierung von Religionen‘, die zwischen 1999 und 2010 nicht weniger als zwölf Mal bei UN-Gremien zur Abstimmung kamen. Abschließend erläutert der Autor die von den einzelnen Regierungen ergriffenen Maßnahmen und den Versuch der Verabschiedung einer entsprechenden Gesetzesnovelle im pakistanischen Parlament. Davon ausgehend entwickelt der Autor praktische Vorschläge zum weiteren Vorgehen für die beteiligten Interessengruppen – die Zivilgesellschaft und die Regierung Pakistans sowie die internationale Gemeinschaft." (Zusammenfassung)
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"Diese Einführung geht von der These aus, dass Radio das Vielfältigste aller Medien darstellt. Dies ist u. a. der Tatsache geschuldet, dass niemand so genau weiß, wo die äußeren Grenzen des Phänomens Radio liegen. Manches nennt sich heute Radio - z. B. Internetradio oder Radio-on-Demand -, da
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kann man mit Recht fragen, ob dies vom Begriff eigentlich gedeckt ist? In jedem Fall aber gilt, dass das erste elektronische Medium - im Prinzip ca. neunzig Jahre alt - schon viel mitgemacht hat. Nach seinen Pionier- und Experimentaljahren wurde es zum Leitmedium der „goldenen“ Phase des Radios zwischen den 30er und 50er Jahren, es wurde später vom Fernsehen marginalisiert und erfand sich neu als Begleitmedium, wo es bis heute seine Stärke beweist. Es hat über die Jahre alle Lebensräume erobert und begleitet unsere Mobilität, es hat eine einzigartige Internationalität entwickelt und ist tief im Lokalen verankert. Es ist neben dem Fernsehen das meistgenutzte Medium in Deutschland und zeigt trotz des Siegeszugs des Internet kaum Rückgänge in der Nutzung. Mehr noch, es scheint zunehmend zum Komplementär im Internet-Zeitalter zu werden, da es wunderbar während der Arbeit am Bildschirm genutzt werden kann. Schließlich ist das Radio eine einzigartige Verbindung mit der Zivilgesellschaft eingegangen, im Unterschied zu allen anderen der klassischen Medien ist die Zugangsbarriere gering, das Selbermachen kein Problem, die Bedienung auch kleiner Zielgruppen möglich. Eine Einführung, die ihren Namen verdient, sollte eigentlich immer transdisziplinär angelegt sein. In der vorliegenden Studie sind dennoch alle nachfolgenden Kapitel monodisziplinär angelegt (Geschichte, Politik, Wirtschaft etc.) oder sie folgen zumindest einem Leitbegriff (Theorie, Nutzung, Journalismus), damit ist ein einfaches und nachvollziehbares Gliederungsprinzip intendiert. Diese Kapitel sind als Einführungen geschrieben, sie sollen einen Überblick geben, zentrale Zusammenhänge aufweisen und Beispiele geben." (Einführung, Seite 11)
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"Für Studenten sollte nachvollziehbar sein, wie man von bestehenden Ergebnissen zu einer Forschungsidee, von dieser zu theoriengestützten Untersuchungsstrategien und durch diese über die Interpretation der Ergebnisse zu einem mehr oder weniger konsistenten Erkl/irungsmodell kommt. Aus diesem Grun
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d beginnt der Text mit der Darstellung von Ergebnissen aus einem spezifischen Forschungsbereich, nämlich der "Vielseherforschung". Diese Ergebnisse werden mit Theorien und Konstrukten aus einem bisher damit nicht in Verbindung gebrachten Forschungsgebiet der Sozialpsychologie verglichen und die dabei aufgedeckten Übereinstimmungen zur Grundlage neuer Forschungsstrategien gemacht. Die immer wieder "eingestreuten" (insgesamt sechs) empirischen Untersuchungen haben die Aufgabe, den roten Faden einer Forschungsstrategie zu demonstrieren und die theoretischen und methodischen Schwierigkeiten exakter empirischer Forschung auf diesem Gebiet darzustellen. Von Untersuchung zu Untersuchung wird - unter Einbeziehung weiterführender, theoretischer Ansätze - das Forschungskonzept erweitert, bis hin zum Versuch der Konstruktion eines erklärenden, interaktiven Modells. Ausgangspunkt der dargestellten Gedankengänge ist ein kommunikationstheoretisches Paradoxon. Während die miniaturisierende Elektronik und die Satellitentechnologie es ermöglicht, mobil und von jedem Ort der Welt aus Informationen in unser Wohnzimmer zu senden, betreiben immer mehr Rezipienten Informationsabwehr und ziehen sich auf klischeehafte und stereotype Unterhaltungsformen -dieses Mediums- zurück. Selbst die Information wird zum "Infotainment" und übernimmt die formalen Strukturen der Unterhaltungssendungen. Im vorliegenden Text wird der Versuch gemacht nachzuweisen, dass Fernsehkonsum nur ein spezifischer Aspekt der generellen Auseinandersetzung eines Individuums mit seiner Umwelt ist. Der Stil und die Strategie dieser Auseinandersetzung wird durch die Sozialisation des Individuums bestimmend geprägt. Kompliziert wird die Angelegenheit durch die Tatsache der Mutation des Fernsehens selbst (neben Eltern, Schule und Gleichaltrigen) zum Sozialisationsfaktor." (Vorbemerkung, Seite 11-12)
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"Da das Christentum im Wesentlichen auf Vermittlung, Verständigung und Kommunikation basiert, gehört das Bemühen um das Gelingen zwischenmenschlicher Kommunikation auch über die Medien theologisch betrachtet zur Aufgabe des Menschen. Wird das Miteinander von Menschen, das durch Kommunikation erm
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öglicht wird und damit auch das menschliche Personsein durch die Medien und Medienentwicklung in irgendeiner Weise beeinträchtigt oder behindert, ergeben sich damit nicht nur medienethische, sondern auch grundlegende Fragen von theologischer Bedeutung. Die Untersuchung unternimmt deshalb den Versuch, sich mit Medienethik aus theologischer Perspektive auseinanderzusetzen. Die Arbeit, die einer linearen Gliederung in Vergangenheit, Gegenwart und einem Ausblick in zukünftige Entwicklungen folgt, versucht einerseits in einer historischen Analyse die Entwicklungslinien einer Medienethik und das Verhältnis von Protestantismus und Medien nachzuzeichnen und zu interpretieren, und andererseits nach der theologischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen medialer Kommunikation in der Gesellschaft zu fragen." (Verlagsbeschreibung)
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"Das Heidelberger Institut Sinus Sociovision hat im Auftrag der Medien-Dienstleistung GmbH (MDG) "Religiöse und kirchliche Orientierungen in den Sinus-Milieus 2005" erforscht und die Ergebnisse in einem "Milieuhandbuch" zusammengefasst. Qualitative Studien wie diese haben hauptsächlich heuristisch
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e Funktion. Die nachfolgenden Beiträge versuchen, ihr Inspirationspotential auszuloten. Zunächst stellt Helmut Haimerl, Projektleiter der MDG, Fragestellung, Konzeption, methodische Durchführung und Hauptergebnisse der Studie vor. Diese steht in der Tradition anderer Sinus-Erhebungen, mit denen seit mehr als zwei Jahrzehnten die Lebenswelten ("Milieus") der deutschen Bevölkerung untersucht werden. Die zehn Milieus, die die Studie herauspräpariert, sind hauptsächlich durch ähnliche Lebensziele, Wertprioritäten, Lebensstile und ästhetische Präferenzen bestimmt. Die Untersuchung arbeitet mit bewährten Methoden der qualitativen Sozialforschung (Einzelexplorationen und Gruppendiskussionen); ein Anspruch auf Repräsentativität im quantitativen Sinne wird dabei nicht erhoben. Die Resultate zeigen, dass die katholische Kirche im traditionellen Wertesegment verankert ist, während sie in den moderneren Segmenten nur klischeehaft wahrgenommen oder sogar ignoriert wird. Allerdings gibt es in diversen Milieus durchaus Anknüpfungspunkte für eine zielgruppenorientierte Kommunikation, die im Einzelnen benannt werden. Der Religionssoziologe Michael N. Ebertz unternimmt den Versuch, den Milieu-Ansatz des Sinus-Instituts im Rückgriff auf Kategorien Karl Mannheims wissenssoziologisch zu verorten. Die Ergebnisse der Studie prüft er gemäß der bewährten Lebensregel Sehen- Urteilen- Handeln. Dabei konstatiert er eine Milieuverengung bei einem Großteil der kirchlichen Medienprodukte und plädiert für eine milieusensible Kommunikationsstrategie. Die folgenden Beiträge, verfasst von Medienpraktikern und Medienexperten, durchmustern die Feststellungen und Empfehlungen des "Milieuhandbuchs" im Hinblick auf Erkenntnis- und Entwicklungspotenziale für einzelne Medienbereiche." (Seiten 226-227)
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"Die Medien befinden sich als vierte Macht in demokratischen Systemen in einer paradoxen Situation, was die Berichterstattung über politische Korruption betrifft: einerseits sollen sie über Korruption berichten, um als "Wächter" des demokratischen Systems ihre Funktion zu lesiten; andererseits dÃ
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¼rfen sie jedoch mit der Präsentation der Korruption weder die Legitimation und Glaubwürdigkeit des politischen Systems, noch ihre eigene Existenz als Journalisten gefährden. Diese Aufgabe wird besonders riskant in Ländern, in denen die Korruption zum endemischen Problem wurde, wie dies in Argentinien der Fall ist. Die Studie, die sich aus einer qualitativen, soziologischen und diskursanalytischen Perspektive diesem Themenbereich widmet, ist ein Versuch, jene Leistung der Medien empirisch zu untersuchen. Als Fälle werden zwei Nachrichtensendungen kontrastiv untersucht: ATC 24 stellt die offizielle "Stimme" der Regierung dar, während Telenoche sich als "Stimme" der Opposition präsentiert." (Klappentext)
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"Kino- und Fernsehforschung im Kontext der Wissenschaft - Versuch einer erkenntnistheoretischen Wissenschaft von Kino und Fernsehen - Soziale Kommunikation als angewandte Sozialwissenschaft - Das Kino als Kulturfaktor - Die Situation des Zuschauers
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beim Zuschauen - Sprachwissenschaft und Medienforschung - Der Stand der Kinowissenschaft in Deutschland - Auf dem Weg zur Kommunikationsforschung." (Jean-Marie Van Bol, Abdelfattah Fakhfakh: The use of mass media in the developing countries. Brussels: CIDESA, 1971 Nr. 802, topic code 04)
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