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Journalismuskultur: zur Dimensionierung eines zentralen Konstrukts der kulturvergleichenden Journalismusforschung

Medien & Kommunikationswissenschaft, volume 55, issue 3 (2007), pp. 372-389
"Trotz der zunehmenden Bedeutung von Journalismuskultur als heuristisches Denkwerkzeug vor allem für die komparative und kultursoziologisch motivierte Journalismusforschung hat eine theoretische Auseinandersetzung mit diesem Konzept bislang kaum stattgefunden. Der vorliegende Beitrag versucht diese Lücke zu schließen, indem er ein Modell entwickelt, dessen Abstraktionsgrad und Universalität es erlaubt, die Vielfalt journalistischer Kulturen anhand ihrer zentralen Basiselemente abzubilden und auf einem gemeinsamen theoretischen Nenner zu bringen. Anhand des Forschungsstandes und der zugänglichen Literatur wird vorgeschlagen, Journalismuskultur in seine dimensionale Struktur zu dekonstruieren. Demnach setzt sich Journalismuskultur aus drei Konstituenten zusammen (Institutionelle Rollen, Epistemologien und Ethische Ideologien), die wiederum in sieben kontinuierliche Hauptdimensionen zerlegt werden können: Interventionismus, Machtdistanz, Marktorientierung, Objektivismus, Empirismus, Relativismus und Idealismus. Damit eröffnet das Modell einen siebendimensionalen Raum, in dem verschiedene journalistische Kulturen systematisch verglichen und taxonomisch eingeordnet werden können." (Zusammenfassung)