"In den USA werden seit Ende der 60er Jahre unter dem Stichwort „Entertainment-Education“ (EE) verschiedene Bemühungen unternommen, prosoziale und gesundheitsfördernde Themen gezielt in mediale Unterhaltungsangebote zu integrieren. Auf der Grundlage dieses Ansatzes wurden vor allem für Entwicklungsländer zahlreiche Radio- und Fernseh-Soapoperas produziert. Der Beitrag befasst sich auf der Grundlage internationaler Studien mit der Frage, inwieweit dieser Ansatz zur Gesundheitsförderung beitragen kann. Vorliegende Evaluationsstudien bescheinigen den Entertainment-Education-Projekten fast einhellig ein gesundheitsförderndes Potenzial. Die Stärken des Ansatzes liegen den Studien zufolge zum einen in der Sensibilisierung der Rezipienten für bestimmte Gesundheitsthemen und zum anderen in der Förderung interpersonaler (Peer-)Kommunikation über gesundheitsrelevante Themen. In vielen Fällen führten die Sendungen darüber hinaus zu einer kritischen Reflektion eigener Ansichten und Einstellungen und motivierten zu Verhaltensänderungen auf individueller und sozialer Ebene. Da der Ansatz überwiegend in Ländern der so genannten Dritten Welt erprobt wurde, ist das Konzept jedoch nur bedingt auf westliche Industrieländer und deren Medienumgebungen übertragbar." (Zusammenfassung)